Wie groß ist eigentlich der Anteil an Pflegebedürftigen, die Zuhause leben und von Ihrem privaten Umfeld versorgt/ begleitet und gepflegt werden?
In den Medien ist die Rede vom sog. Pflegenotstand und somit zu wenig Personal, um die vielen Menschen, welche Hilfe bedürfen, professionell zu begleiten. Das sind Fakten, die uns nicht neu sind, aber:
Wie sieht es eigentlich genau mit der Anzahl der Pflegebedürftigen in NRW aus?
Stand der Zahlen: Winter 2021
Die Daten der statistischen Landesämter werden alle zwei Jahre erhoben und wurden im Dezember 2022 veröffentlicht.
Von 2019 bis 2021 (von 964 987 zu 1 191 981) wurde ein Zuwachs an Pflegebedürftigen in NRW um ca. 200.000 Menschen verzeichnet.
Von diesen 1 191 981 (6,6% der NRW-Einwohner) Menschen sind:
Pflegegeldempfänger/-innen*: 655 254 86%
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1: 134 334 15%
Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen (Dauer-, Kurzzeitpflege): 167 094 14%
Pflegebedürftige in ambulanter Pflege (durch Pflegedienste): 235 065 23%
* Pflegebedürftige, welche sog. Kombinationsleistungen gewählt haben und somit anteiliges Pflegegeld erhalten, werden in Punkt 4 berücksichtigt.
Pflegegrade zuhause versorgter Pflegebedürftiger:
Von den 1 024 653 zuhause Versorgten hatten 2021 mit
14,9% Pflegegrad 1,
46,1 Prozent (knapp die Hälfte) Pflegegrad 2,
mehr als ein Viertel (27,1 Prozent) Pflegegrad 3,
8,9% Pflegegrad 4 und
3% den Pflegegrad 5.
Bei den stationär Betreuten hatten 84,0 Prozent Pflegegrad 3 oder einen höheren Pflegegrad.
Wieviele Pflegedienste gibt es in NRW?
Ebenfalls konnte in NRW ein Zuwachs von 200 Pflegediensten zu 3194 Diensten in 2021 verzeichnet werden, welche die o.a. (Punkt 4.) 235.065 begleiten.
Somit kommen 2021 im Schnitt in NRW 73,6 Pflegebedürftige auf einen Pflegedienst, waren es 2013 noch 55,3.
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