Aller Anfang ist schwer!
Viele Menschen wagen den Schritt zum Antrag auf einen Pflegegrad nicht, oder nur zögerlich, da man zu Beginn überhaupt nicht weiß, wie man die Beantragung bloß nur angehen soll. Wo erhalte ich den Antrag? Wie geht es weiter? Muss ich mich vorbereiten? Was ist überhaupt zu tun? Schaffe ich das alles alleine?
Das sind typische Fragen, welche uns Tag täglich in unserer Arbeit als SalusMAX Pflegeberatung begegnen. Was viele jedoch auch nicht wissen, es ist deutlich einfacher als man denkt.
Die Sorge & zeitgleich Erfahrung die wir gemacht haben:
DIE MITARBEITER DER KASSEN BEIßEN NICHT!
Wenn man das weiß und seine Berührungsängste ablegen kann, ist quasi der erste Schritt schon getan.
Wie können Sie nun einen Antrag auf Pflege stellen, wenn Ihre Selbstständigkeit eingeschränkt ist?
1. Sie können bspw. einfach bei Ihrer Kasse anrufen und darum bitten, dass Ihr Fachmann am anderen Ende der Leitung für Sie niederschreibt, dass Sie einen Pflegegrad beantragen. Zeitgleich bitten Sie darum, dass dieser Ihnen schriftlich bestätigt wird.
2. Sie können postalisch einen Antrag auf Pflege von der Kasse anfordern. Dieser wird Ihnen dann gemütlich nach Hause zugesandt. Dann beginnt es jedoch in den meisten Fällen kompliziert zu werden. In diesem Antrag stehen meist sehr viele Auswahlmöglichkeiten. Pflegegeld, Pflegesachleistungen, Kombinationsleistungen, Tages/ Nachtpflege, Vollstationäre Pflege etc.
Was kreuzt man denn jetzt bloß an? Zu diesem Zeitpunkt weiß man eigentlich nur, dass man in irgendeiner Form Hilfe benötigt, wie diese jedoch aussehen soll und kann, ist die große Frage, die man sich nun stellt. Diese ganzen Fachbegriffe hat man noch nie gehört, man kann auch nichts damit anfangen und so kommt der Antrag erst mal auf die Seite zu den Unterlagen, die man zwar im Hinterkopf hat, die jedoch lediglich der Dekoration des Raums dienen und nie wieder hervorgeholt werden, ganz nach dem Motto: Mach ich morgen.
Das ist der Punkt an dem eine Pflegeberatung hilfreich sein kann. Sie haben jedoch auch immer die Möglichkeit bei ihrer Kasse anzurufen und darum zu bitten, beim Ausfüllen des Antrags behilflich zu sein, oder: Sie lassen diesen Teil, den Sie nicht verstehen, einfach offen!!!!
3. Für Internet Affine- Sie können ebenso nach dem entsprechenden Antrag Ihrer Kasse "googlen". Dieser kann recht schnell schon in der ausfüllbaren PDF Datei ausgefüllt und danach zur Unterschrift gedruckt werden.
Manche Kassen verfügen jedoch auch schon über die Funktion, auf ihrer Homepage einen Antrag zu stellen und alle Daten direkt einzugeben.
Viele Kassen verfügen schon länger über eine eigene App. Mit der Anmeldung kann ebenso jeglicher Schriftverkehr verschlüsselt und sicher ausgetauscht werden und man spart eine Menge an Zeit.
Eine Vollmacht ist meistens ebenso beigefügt. Diese kann sehr nützlich sein, denn wenn man jemanden hat, der/die einen unterstützt, ist es sehr hilfreiche diese Person auch bei der Kasse zu hinterlegen.
Auch hier sind zwei Dinge zu unterscheiden:
Die Pflegeperson: Das ist der Organisator, administrativ und pflegerisch, die Person die den/die Pflegebedürftige/n unterstützt.
Der Bevollmächtigte: Das ist die Person, welche jegliche Auskünfte über die/den pflegebedürftigen bei einer Kasse erhalten darf, namentlich in ihrer E-Akte bei der Kasse hinterlegt.
Meist ist die Pflegeperson auch gleich der/des Bevollmächtigten. Es gibt auch viele Familien, bei denen diese Aufgaben unterteilt sind.
Wie geht es nun weiter?
Nach der Beantragung und wenn zunächst alle Fragen der Kasse geklärt sind, wird eine Terminbitte zur Begutachtung an den sog. MD(K) bei gesetzlich Versicherten, oder die sog. MEDICPROOF bei Privatversicherten versandt. Diese unabhängigen Gutachter kontaktieren Sie postalisch mit der Ankündigung zu einem Begutachtungstermin bei Ihnen zuhause.
Vorbereitung- Auf diesen Termin kann man sich sehr gut vorbereiten indem man:
Ein Pflegetagebuch führt; Das ist ein wichtiges Tool, bei dem man vorab sehr gut den Grad der (Un-)selbstständigkeit feststellen kann. Wir bei SalusMAX haben ein ganz eigenes Tagebuch kreiert, welches an den brandaktuellen Begutachtungsrichtlinien ausgerichtet ist. Man findet ebenso sehr viele Pflegetagebücher online. Eine damaliger Professor von mir sagte mal während einer Vorlesung: "Das Internet bedeutet meistens Demokratie"- Heute weiß ich, glaube ich, was er damit sagen wollte. Man kann alles herausfinden und sich eine Meinung bilden, die Quelle und dessen Verlässlichkeit ist jedoch immerzu entscheidend. Somit sollte man hier immer auf die Aktualität der Dokumente aus dem Web achten.
Alle Dokumente zusammenstellt; Suchen Sie all Ihre Krankenhaus Entlassbirefe, Befundberichte, Atteste, Reha- Berichte, Medikamentenpläne und was Sie sonst noch finden können zusammen und halten Sie alles für den Begutachtungstermin bereit. Sie haben kaum Dokumente vorliegen? Kontaktieren Sie Ihren Hausarzt und Ihre Fachärzte und bitten Sie um Unterstützung.
Natürlich bieten wir im Raum NRW an, Sie von der Beantragung bis zum Begutachtungstermin- und noch darüber hinaus- zu begleiten und mit unserem Pflegetagebuch und der Vorab- Einschätzung sicherzustellen, dass alles seinen organisierten Weg nimmt. Ebenso sind wir gerne bei dem Begutachtungstermin dabei und unterstützen bei einem evtl. Widerspruch, wenn die Einstufung Ihrer ( und vielleicht auch unserer) Ansicht nach nicht die ist, die Sie sich in ihrem Leistungsbescheid gewünscht haben.
Mehr zu diesem Thema dann im nächsten Thread...
Wir wünschen erfolgreiches beantragen :-)
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